Łeba – Fromborg, ca. 320 km

Ich habe meine Tasse vergessen!!! 🙁 Meinen tollen 0,75-l-Kameradenbetrüger, den ich schon seit Nepal habe und der immer mit dabei war. Also Kaffee aus dem Plastenapf trinken. Geht auch. Nachts hatte es geregnet und ich befürchtete schon, dass das Wetter umschlagen würde. Nach dem gestrigen Sonnentag wäre das nur zu schade. Aber ich erwachte dann bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. So sollte es den ganzen Tag bleiben. Also rauf auf den Bock und los.

Da gab es gleich mal die erste Überraschung. Mein Navi führte mich zum Ende einer naheliegenden Straße und meinte, ich solle 1,8 km dem Weg folgen. Da war allerdings nur ’ne Fußgängerbrücke mit steilem Anstieg und ein Wander-Radweg dahinter. Hab ja ’ne Enduro. Also mit Schwung über die Bretter der Brücke (Schwein gehabt, haben gehalten) und dem Weg gefolgt. Das ging recht gut. Und nach eben jenen 1,8 km kam dann auch eine holprige Straße.

Ab jetzt wurde es richtig schön. Bald wurde der Asphalt besser und ich fuhr bei strahlendem Sonnenschein durch Wiesen und Wälder auf schmalen Straßen mit vielen tollen Kurven. Das war sowas von toll. Im Helm die Musik, im Herzen gaaaanz viel Freude. Und so fuhr ich und sang laut mit voller Begeisterung zu Bon Jovi, Culcha Candela und, ja auch zu DJ Ötzi. Mann, war das gut. Je näher ich Hel kam, um so voller wurden die Straßen. Und die Straße auf der schmalen Landzunge war voller Autos! Trotzdem konnte ich immer wieder einen Blick auf die Ostsee werfen und auch sonst war die Landschaft schön. In Hel stellte ich das Bike erst mal auf einem bewachten Parkplatz ab und machte einen Hafenbummel.

Irgendwann wollte ich dann aber weiter. Zurück war die Straße deutlich leerer. Offenbar gab es immer einen Ansturm Vormittags zur Halbinsel hin und Nachmittags rollt die Lawine wieder gen Festland. Auch hier gab es immer mal wieder einen kleinen Feldweg als Auflockerung. Dann aber kam ich nach Gdynia, Sopot und Gdansk. Viel bekam ich von den Städten nicht zu sehen. Außer Industrievierteln und massenhaft Verkehr. Zumindest für Danzig war das nicht schlimm, da ich hier ja schon war. Somit sparte ich mir für heute die Besichtigungstour. Viel interessanter war da für mich die Überfahrt über die Wisla auf der alten Holzklappbrücke. Richtig abenteuerlich da die Bretter teils nur lose auflagen und immer hochsprangen. Vor Jantar dann noch eine schöne Fährüberfahrt. Hier traf ich zwei Schwaben mit Rennrädern die den R1 bis St. Petersburg fahren wollen. Wir unterhielten uns eine Weile und sie empfahlen mir Fromborg, welches sehr schön sein solle. Und dann ging es wieder auf schöne Landstraßen. Elblag sollte eigentlich mein heutiges Ziel sein. Aber wie mir schon in Berlin gesagt wurde und ich hier leider bestätigt fand, ist es alles andere als anziehend. Somit entschied ich mich, noch weiter nach Fromborg zu fahren. Absolut richtige Entscheidung. Wunderschöne Asphaltsträßchen mit tollen Schlangenkurven machten mal wieder so richtig Laune. Herrlich. Aber selbst als die Straße dann schlechter wurde, machte es immer noch viel Spaß, da es wunderbar ruhig war. In Fromborg dann ein netter Campingplatz, wo ich mir für gerade mal 40 Złoty eine Hütte mit Bad nahm. Perfekt! Frisch geduscht dann in den Ort und noch einen Blick auf die alte Ordensburg geworfen, bevor ich mich dann an frischem Zander erfreute. Lecker. Und das selbst für mich als Fischmuffel. Nun sitze ich auf dem Campingplatz und schreibe die Berichte der letzten zwei Tage.

Morgen … Morgen, Litauen!?

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Und hier der Tourverlauf des heutigen Tages:

29_08_2012

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