Dachsteingebirge – Wege und Steige – 2021

Kerstin hatte sich gewünscht mal wieder so etwas in der Art wie die Klettersteigtour im Drei Zinnen Gebiet 2016 zu machen.

Das war natürlich etwas worauf auch ich große Lust hatte und so ging es an die Planung. Aber zuerst musste die Entscheidung getroffen werden in welches Gebiet es denn gehen soll.

Nun war ich schon zwei mal im Dachsteingebirge aber bisher nur im Winter auf Schneeschuhtour. Und da ich wusste, dass es inzwischen im Dachsteingebiet sehr viele schöne Klettersteige gibt, fiel die Entscheidung nicht schwer dorthin zu fahren.

Die klassische Dachsteinrunde bot schon mal einen guten Rahmen für die Tourenplanung und ich bastelte uns eine vielversprechende Tour zusammen. Das wichtigste dabei:

Kein Stress!

Viel Erlebnis!

Viel Spaß!

Und zwar sowohl für Kerstin als auch für mich.

Wenig spassig wurde es schon mal bei An- und Abreise da bei der Bahn gestreikt wurde und wir nach Alternativen suchen mussten für den Fall das die Züge nicht fahren sollten. Zumindest für die Hinfahrt konnten wir aber die ursprünglich gebuchte Verbindung nutzen.

Austriahütte – 1638 m

Nach einer recht angenehmen Fahrt ging es erst mal zur Austriahütte (1638 m) wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen und eine kurze Eingehtour unternehmen wollten.

Das Wetter war uns hold und trotz Wolken und kurzen Schauern konnten wir die schöne Rundwanderung am nächsten Tag unternehmen und uns schon mal einen ersten und sehr positiven Eindruck von der Gegend verschaffen.

Von der Austriahütte führte uns der weitere Weg, erst mit der Dachsteinsüdwandbahn, hinauf zum Dachsteingletscher und dann über den Ersten Abschnitt des „Ramsauer Klettersteigs“. Durch den Rosmarin Stollen und über den Edelgriesgletscher zur Edelgrieshöhe.

Am Abzweig „Ramsauer Höhenweg“ entschieden wir uns diesem zu folgen da wir schon zu viel Zeit verloren hatten und wir über den „Ramsauer Klettersteig“ noch den genzen Grat vor uns gehabt hätten. Das Wetter sah auch nicht so gut aus. Es zogen dunkle Wolken auf die zur Eile drängten.

Über die Gruberscharte ging es dann auch zügig und zugig weiter zum Guttenberghaus wo wir herzlich empfangen wurden.

Guttenberghaus – 2146 m

Für das Guttenberghaus hatten wir sogar 3 Nächte eingeplant da es hier in der Umgebung viele Möglichkeiten zum klettern und wandern gibt.

Sinabell, Eselstein usw. laden mit Klettersteigen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zum kraxeln und auspowern ein.

Der Sinabell – 2349 m, war dann auch unser erster Gipfel dieser Tour, den wir über die Ãœbungsklettersteige erreichten. Eine perfekte Möglichkeit für Kerstin sich nochmal an den Fels und das klettern am Drahtseil zu gewöhnen.

Den Eselstein – 2556 m bestiegen wir im Aufstieg über den Westgrat und im Abstieg über die Westwand. Eine sehr schöne und lohnende Tour.

Simonyhütte – 2203 m

Vom Guttenberghaus führte uns eine sehr lange aber abwechslungsreiche Wanderung über das Karstplateau. Hier gab es einige der immer wieder (zu Recht!) als gefährlich beschriebenen Dolinen . Und das diese oft direkt am Wanderweg liegen macht die Sache nur noch unheimlicher.

Auf der Gjaidalm – 1739 m gabe es eine Mittagsjause bevorauf die letzte Etappe zur Simonyhütte ging. Direkt am Weg konnten wir noch einem Murmeltier bei der Futtersuche zuschauen. Sehr putzig .

Auch Heute war das Wetter alles andere als gut und je später es wurde umso mehr Wolken zogen auf und es begann zu regnen. Dazu noch ordentlich Windböen. Alles andere als gemütlich und umso mehr freuten wir uns über die warme Gaststube und die wirklich hervorragende Küche der Simonyhütte.

Eigentlich war geplant auch hier 3 Nächte zu bleiben und verschiedene Touren zu unternehmen. Möglichkeiten dafür gibt es hier reichlich. Nur leider hatte Kerstin seit der Tour zum Guttenberghaus Blasen an beiden Hacken die immer schlimmer wurden. Ich versuchte zwar zu retten was zu retten ist aber es wurde eher schlimmer statt besser.

Da auch das Wetter für die nächsten Tage nichts gutes verhies musste eine Entscheidung getroffen werden. Die da lautete: Ruhetag auf der Simony, Abstieg zum Wiesberghaus (sehr kurze Etappe), runter ins Tal nach Obertraun und ab nach Hause.

Wiesberghaus – 1872 m

Den Ruhetag auf der Simony verbrachten wir mit waschen und putzen sowie puzzeln.

Am nächsten Tag war das Wetter so „das man keinen Hund vor die Tür jagen würde“. Regen , Wind und Ar..hkalt. Aber wir hatten ja nur eine ganz kurze Wanderung zum Wiesberghaus vor uns.

Das Wiesberghaus ist eine sehr gemütliche Hütte mit wirklich freundlicher und netter Bewirtschaftung und sehr gutem Essen. Die ebeden Hüttenhunde sind auch zu goldig und es macht richtig Freude ihnen zuzuschauen. Wir gönnten uns den Luxus der „Honeymoon Suite“.

Aber nur für eine Nacht.

Obertraun – 512 m

Schon gestern ging es Kerstins Hacken deutlich besser und auf der heutigen Wanderung zur Bergstation der „Dachstein-Krippenstein Seilbahn“ hatte sie deutlich weniger Probleme als zuvor.

Seit vorgestern trug sie die „Woolpower“ Socken anstelle der „WrightSocks“ und das brachte eine deutliche Besserung. Ich trug die WrightSocks während der ganzen Tour und für mich sind sie absolut perfekt. Aber da zeigt sich mal wider wie individuell das mit der Ausrüstung ist. Was für den einen das absolute Nonplusultra ist, ist für den anderen die Katastrophe.

Das Wetter zeigte sich auch noch von der besten Seite und wir hatten noch einen richtig schönen Wandertag mit herrlichen Aussichten und Eindrücken.

Das machte es, vor allem Kerstin, nur umso schwerer die Entscheidung zum Abbruch der Tour gut zu heissen.

Aber es war definitiv richtig so!
Von der Simony- zur Adamekhütte und auch der weitere Weg wären noch richtig anspruchsvoll gewesen und mit kaputten Hacken definitiv kein Genuss.

In Obertraun hatten wir noch ein schönes Zimmer und, bevor es am nächsten Tag in Richtung Heimat ging , genossen wir noch Sightseeing und Shopping in Hallstatt am Hallstätter See.

Die Rückfahrt war dann noch abenteuerlich.

Heimreise

Wieder Bahnstreik und Fl..Bus lies uns in Salzburg satte 3 Stunden im Nieselregen warten. Laut App war aber der Bus pünktlich…. Na ja…

Hätten wir das gewusst dann hätten wir im nepalesischen Restaurant Everest, in Salzburg in aller Ruhe gegessen und gesessen anstatt dort so einen Stress zu machen. Wirklich schade!

Dennoch war es eine wirklich schöne und erlebnisreiche Tour und wir haben die Zeit wirklich sehr genossen.

Karte und GPS Daten:

Photos: