Vilnius – Mikulajki ca. 370 km Verdammt kalt im Osten…….

Nachdem ich in Vilnius gestern ordentlich geduscht wurde, begann der Tag wie üblich mit dunkel drohenden wollen, aber ohne Regen. Also auf zu neuen Ufern. Für heute hatte ich mir vorgenommen, in die Masuren zu kommen.

Von der Grenze trennten mich eigentlich nur noch 165 km. Eigentlich…. Irgendwann muss man ja auch mal tanken. Nachdem ich auf Reserve umgeschaltet hatte suchte ich im Navi die nächste Tanke an der Strecke. Zwölf Kilometer weiter. Bestens 🙂 Denkste.. Die gab es zwar, aber sie war geschlossen. Das Navi sagte mit, das die nächste Tankstelle auf meiner Route über fünfzig Kilometer Weg sei. Heikel. Vor allem da man auf der tollen Straße flott fahren konnte und so gern mal etwas mehr durch den Auspuff jagte. Die nächste Tanke in Luftlinie lag „nur“ 16 km weg. Also den scheinbar kurzen Umweg in Kauf genommen. Nur ist Luftlinie noch lange nicht das selbe wie Straße. Das Navi führte mich über tolle Nebenstraßen und auch wieder über unbefestigte Pisten. Am schönsten war aber eine einige Kilometer lange Strecke mit schmaler Asphalt Straße die sich in vielen tollen Kurven wand und Außerdem in wildem auf und ab, wie eine Achterbahn verlief. Mit hundert den Hügel hoch und an der Spitze das Kribbeln im Bauch wenn man abzuheben scheint und es dann wieder steil runter geht. Herrlich. Dafür Fahre ich gern einige Kilometer extra. Irgendwann hatte aber auch das ein Ende und die versprochene Tankstelle gab es tatsächlich. Ich füllte für meine letzten 75 Lita den Tank fast randvoll und war bereit für Polen. Nicht ganz. Es war den ganzen Tag schon sehr kalt und windig. Da ich zum ersten mal auf der Tour so richtig fror, zog ich mir erst mal noch etwas langärmliges unter und die dicken Handschuhe an.

Also ab über die Grenze. Der „Grenzübergang“war nicht mehr als eine Baustelle. Nur an den anders farbigen Schildern könnte man sehen das ich in Polen war. Über,Suwalki fuhr ich dann nach Augustow. Hier beginnt die Straße Nr. 16, die quer durch die Masuren führt. Ein Traum! Landschaft und Straße sind vom feinsten und das Motorrad fahren macht mal wieder so richtig Spaß. Abgesehen davon hatte ich beim Grenzübergang eine ganze Stunde gewonnen. In den baltischen Staaten ist es immer eine Stunde später als bei uns. Und so konnte ich nun meine Uhren wieder zurück stellen.

Während Augustov sehr schön aussah und einen angenehmen Eindruck machte, war Elk, obwohl mehr in den Masuren gelegen, alles andere als sympathisch. Da fuhr ich Doch lieber weiter nach Mikulajku. Dort war mir der Campingplatz Wagabunda wärmstens empfohlen worden. Der machte auch erst mal einen guten Eindruck. Nur hatte ich offenbar den falschen Tag erwischt. Die junge Blondine an der Rezeption war mürrisch und schlecht gelaunt. Obwohl von den vorn zu sehenden Bungalows keiner belegt zu sein schien, sagte sie das nichts frei wäre. Sie plapperte munter auf Polnisch weiter obwohl selbst sie nach meiner Miene und meinen stotternden versuchen zu sprechen erkannt haben musste das ich kein Polnisch kann. Ach so, wie sich dann herausstellte, konnte sie praktisch kein Englisch. Klassisches Remis. Irgendwie kam ich dann Doch noch zu meinen Zeltplatz.

Also Zelt aufbauen, alles raus kramen und dann noch mit dem leeren und sehr, sehr schmutzigen Bike in den Ort um Geld zu kaufen. Hier gibt es offenbar doch wieder eine Biker Szene. Allerdings sind das mehr die von mir so geliebten „Ich putz meine Karre ganz Doll blank und fahre zur Eisdiele, um dann dort vor der Tür mächtig Gas zu geben und allen zu zeigen was ich drauf habe.“. Da passe ich mit meinem Schmuddel Bike definitiv nicht rein.

Nachdem das erledigt war machte ich mich zu Fuß auf um die Gegend zu erkunden. Ich war ja wegen der tollen Seen hier. Und wenn man davon was sehen will, ohne viel zu tun… Was macht man dann? Richtig! Eine Kreuzfahrt. Nee, eine Dampfer Fahrt. Wie auch schon den ganzen Tag wehte hier auf den Kahn der kalte Wind. Aber trotzdem war es schön mal wieder auf dem Wasser zu sein.

Ein gutes Abendessen am Hafen. Und nachher ab ins Zelt. Ach ja. Morgen kann ich ja eine Stunde länger schlafen 🙂

Und hier der Tourverlauf des heutigen Tages

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