Es geht los… Berlin – Łeba, 500 km

Kaum geschlafen vor Aufregung und dann auch noch eher als geplant aufgestanden. Aber das Wetter sah schon mal gut aus. Also nochmal alle Plünnen überprüft. Mal sehen was ich vergessen habe…. Und nach dem Frühstück dann alles ordentlich am Bike verstaut. Ist doch ’ne ganz schöne Fuhre! Thomas war dann auch pünktlich, um mich bei meiner Abfahrt zu fotografieren.

Wie ich es mir vorgenommen hatte, startete ich um halb neun den Motor meiner Eierfeile und in das neue Abenteuer. Nix wie raus aus der Stadt. Und es lief gut, richtig gut. Eh ich mich versah, stand ich schon in Hohenwutzen am Grenzübergang und führte noch letzte Telefonate zum Nulltarif. Über die Brücke nach Polen…. Ein neues Land und viele neue Eindrücke. Erst mal wechselten sich kleine, holprige Sträßchen mit gut ausgebauten Asphaltstraßen ab. Und hin und wieder auch mal Feldweg. Ich hatte mir ja ausdrücklich die „romantische“ Strecke ausgesucht und wollte so wenig wie möglich auf Hauptstraßen sein. Wolin und Stettin waren schneller erreicht, als ich erwartet hatte. Nun ging es entlang der Ostseeküste weiter. Kolobrzeg stellte sich als typischer Touristenort heraus und ich machte mich schnell davon. Auch in der Nähe von Koszalyn wurde ich von Unmengen an Verkaufsständen und Spielbuden förmlich erschlagen. Und jede Menge Leute schienen diese „Angebote“ wirklich begeistert anzunehmen.

Also auch hier wieder so schnell wie möglich weg. Bei Gaski dann, konnte ich endlich mal etwas ruhiger treten und die Ostseeluft schnuppern. Immer wieder führte mich das Navi über sehr schmale Landwirtschafts- oder Feldwege. Da machte das fahren dann richtig Spaß. Auch wenn ich so deutlich langsamer voran kam.

Irgendwie schien sich hier so gar keiner für die Tempolimits in den Ortschaften zu interessieren. Man scheint das hier eher als Hinweis „Hälfte der zugelassenen Geschwindigkeit“ zu werten. Bei Tempo-40-Begrenzung rauschen viele mit 80 Sachen durch die Dörfer. Bei Tempo-50-Limit…. Selbst Busse rasen mit 80 und mehr Sachen durch die Orte. Außerhalb der Ortschaften wird dann erstaunlich zivilisiert gefahren. Selten 100 und mehr bei erlaubten 90.

Leba war dann erst mal ein Schock. Massen an Urlaubern und noch mehr Buden und Stände. Dafür erwies sich aber der Campingplatz, den mir das Navi als nächsten wies, als absoluter Glücksgriff. Nette Leute und ein toller Rasen nebst ordentlichen Duschen. Was will man mehr!? Was zu essen! Und den mir versprochenen Strand. Den gab es auch und ich machte erst mal einen schönen Strandspaziergang und eine kleine Hafenrunde. Am Strand lies sich gerade ein junges Brautpaar im Sand und Wasser ablichten. Wirklich ein sehr schöner und fröhlicher Anblick. Fehlte noch das Essen. Und das gab’s auf der Flaniermeile. Allerdings war es dort so laut, dass ich mir meine Pizza schnell einwarf und dann auf den ruhigen Campingplatz zurückging. Dort unterhielt ich mich noch eine ganze Weile beim Bier mit meinen deutschen Nachbarn über unsere Vorurteile gegenüber Polen und den Polen sowie unseren Reiseerfahrungen. War mal wieder ein netter Abend mit „Fremden“.

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